Die Griechen und das Geld der Anderen

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Thoralf
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Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Thoralf »

In den Nachrichten wird erzählt, dass Griechenland wieder einmal Geld von der EU bekommen soll. 90 bis 120 Mrd. € sollen es diesmal sein. Mittlerweile wird von den EU-Finanzministern überlegt, ob die privaten Banken ihre bisher gegebenen Kredite Stunden oder sogar ganz aufheben sollen.

Meiner Meinung nach währen die Banken sogar dazu verpflichtet. Schließlich haben sie aufgrund des schlechten Ratings Griechenlands einen wesendlich höheren Zinssatz verlangt. Weil nun die Banken ein höheres Risiko bei der Vergabe von Krediten eingehen wird sogar der allgemein gültige Zinssatz angehoben. Wenn ich nun mal das Wort "Risiko" definieren soll würde ich sagen, dass es sich hierbei um eine Abwägung zwischen einem Vorgang der gut oder schlecht laufen kann handelt. Jetzt ist die Sache halt mal schlecht gelaufen. Die Banken haben ihren dem entsprechen Zinssatz erhalten, also warum sollten sie jetzt nicht mit im Boot sitzen? :?:

Gruß
Thoralf
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FK
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von FK »

Mein Grieche will auch immer mein Geld......... :crazy: :roll:
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Hajo
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Hajo »

FK hat geschrieben:Mein Grieche will auch immer mein Geld......... :crazy: :roll:
Der Brüller :lol: :lol: :lol:
Gruß Hajo

Nur wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat kann klugscheissen!
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Volker
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Volker »

Die Griechen sind nicht das Problem.

Die Truppenteile die das alles vorher initiert haben, den Griechen gesagt haben "passt schon", dann die Nummer in den Sand gesetzt, sich dann haben helfen lassen, weil Systemisch und zuletzt per Rating Agentur die Griechen solange verschlechtert bis die richtig Pleite sind, die sind das Problem.

Frankfurt, London, New York ............... ich könnte einen kleinen Feldzug beginnen :(

Cu
Volker
Alles unter 1400ccm gehört auf den Radweg und hat niGS auf der Straße zu suchen ;)
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Thoralf
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Thoralf »

Volker hat geschrieben:Die Griechen sind nicht das Problem.
(...)
Frankfurt, London, New York ............... ich könnte einen kleinen Feldzug beginnen :(

Cu
Volker
Nichts anderes habe ich geschrieben!

Diejenigen, die an der Krise gut verdient haben müssen mit haften!

Gruß
Thoralf
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mosi63
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von mosi63 »

Thoralf hat geschrieben:
Volker hat geschrieben:Die Griechen sind nicht das Problem.
(...)
Frankfurt, London, New York ............... ich könnte einen kleinen Feldzug beginnen :(

Cu
Volker
Nichts anderes habe ich geschrieben!

Diejenigen, die an der Krise gut verdient haben müssen mit haften!

Gruß
Thoralf
Ich denke die haben sich schon verpisst die dafür die verantwortung haben denn Ihre Taschen sind voll also schnell wech und das nächste Opfer gesucht da könnt ich Kotzen :evil:
Gruß Peter
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Matthias
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Matthias »

Thoralf hat geschrieben:
Volker hat geschrieben:Die Griechen sind nicht das Problem.
(...)
Frankfurt, London, New York ............... ich könnte einen kleinen Feldzug beginnen :(

Cu
Volker
Nichts anderes habe ich geschrieben!

Diejenigen, die an der Krise gut verdient haben müssen mit haften!

Gruß
Thoralf

Träume weiter Thoralf :( Wir alle werden dafür haften und büßen :thumbdown:

Volker kann ich nur zustimmen, dito Peter
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Also my CB1100EX :-)
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Hope
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Re: Die Griechen und das Geld der Anderen

Beitrag von Hope »

Das Dilemma hat einen Ursprung und dieser liegt weit vor dem Rating und der Abzocke der Banken. Ich fahre seit 1990 regelmäßig ein bis zwei mal im Jahr nach Griechenland und habe die Entwicklung deshalb etwas mit bekommen. In den ersten Jahren kam ich in ein Land in dem es günstig war und die Leute wenig verdienten, auf dem Land und den Inseln gab es meist nur wenige die ein Auto hatten, es fuhren massenweise Damenhondas und auch Eselkarren durch die Gegend. Selbst gepflügt wurde in einigen Regionen noch mit dem Ochsen oder zweirädrigen Traktoren mit Handpflügen dahinter. Dies änderte sich langsam, sehr langsam von Jahr zu Jahr aber neue Auto´s sah man immernoch selten.

Dann kam der Euro, Griechenland hat wie einige andere die Hürde in die Staaten- und Währungsgemeinschaft, wie, hat sich damals schon der eine oder andere von uns gedacht, ist das möglich, wo doch Deutschland beinahe gescheitert wäre. Bewertungen der Inselflächen und der Wirtschaftsgüter, Schafe, Ziegen, Agrarfächen etc. wurden wahrscheinlich etwas großzügig ausgelegt und der Staat hat die sowieso schon mehr als nötige Anzahl der Staatsdiener noch weiter ausgestockt. Griechenland ist das Land mit den prozentual höchster Dichte an Beamten.

Diese haben nun bei den Sparmaßnahmen der Regierung, deren Vorgänger durch Korruption so manche Milliarde haben verschwinden lassen, die Arschkarte. Die meisten Arbeitslosen in Griechenland sind ehemalige Beamte oder Staatsangestellte und es wir noch weiter gehen, da ganze Bereich geschlossen und die Angestellten entlassen werden.

Im Frühjahr nach Einführung des Euro war ich wieder auf meiner Insel und siehe da, neue Auto´s, Preise wie in Deutschland, einmal Giros, Pommes Salat und ne Cola mal eben schlanke 15 €, hat vorher die hälfte gekostet. Die Mitarbeiter des Club´s, die vorher im Firmenbus von der Arbeit nach Hause befördert wurden, kamen nun größtenteils mit neuen Motorrädern und Autos daher, die Banken machten es möglich. In den darauffolgenden Jahren konnte ich einen immer größer werdenden Wohlstand erkennen. Ich habe es ihnen gegönnt, denn alle die ich dort kennen gelernt habe, haben ihr Geld mit schwerer Arbeit und unter schwierigen Bedingungen (Hitze und Überstunden ohne Ende) verdient.

Schilder der EU-Förderung sieht man an jeder Ecke, egal ob in Athen, Thaloniki, Piräus, Rhodos Kreta oder auch auf Kos und immer handelt es sich um 6 bis 7-stellige Summen. Griechenland ist das Land, welches wohl die meisten Förderungen bekommen hat, wenn ich so manche Projekte sehe, frage ich mich, wieviel von dem Geld da wirklich rein geflossen ist.

Wenn man sich mit den "Eingeborenen" unterhält, hört man so einiges und das ist nicht immer positiv.
An erster Stelle, die Regierung ist korrupt, wir haben nur die Möglichkeit das geringere Übel zu wählen. Da die Regierung es vormacht, gibt es natürlich auch Nachahmer. Ebenso wird die Art der Rentenberechnung kritisiert, 30 Jahre Arbeiten und dann in Rente. D. h. wenn ein 15 Jähriger 30 Jahre in Lohn und Brot steht kann er mit 45 in Rente gehen und das nicht etwa mit 63% sondern mit ca. 100% bemessen an den letzten 3-5 Jahren.

Das muß natürlich von jemanden finanziert werden, da man aber die letzten Jahre nur ein hohes Einkommen braucht, ist es in vielen Branchen üblich einen kleinen Teil des Lohnes zu versteuern und den anderen BAT zu bekommen, was auch nicht gerade die Rentenkassen füllt. Ebenso ist es Usus in den letzten Jahren ein überhöhtes Entgeld zu bekommen um die Rente nach oben zu treiben und einen Teil davon seinem Arbeitgeber wieder bar zurück zu geben, so hat jeder seinen Vorteil.

So ein System ist natürlich sehr anfällig auf äußere Einflüsse, dazu kommt noch, wie mein Freund Kostas immer sagt: "wir können nur Tomaten und Tourismus" daß keine nennenswerte Industrie vorhanden ist, die ständige Angst vor dem Feind (Türkei) die eine Unmenge an militärischer Energie und auch €uronen verschlingt.

Schuld sind für mich an erster Stelle nicht die Banken, sondern die Regierung, die durch ihre korrupten Elemente erst die Basis für die Instabilität des Landes gelegt haben. Die jetzige Regierung unter dem jungen Papandreu (ich weiß nicht ob ich das richtig geschrieben habe) wurde von Volk weitestgehend als positiv bewertet, weil sich eine Wende abzeichnete, die dann aber von der Pleite überschattet wurde.

In mehreren Berichten ist zu hören, daß egal was man in das Land hineinsteckt, es niemals wieder raus kommt. Die Umstellung auf die Drachme ist auch ein Todesurteil. Ich glaube die einzige Möglichkeit, so schlimm es auch ist, ist zu bezahlen. Nur müssen wir uns alle davon frei machen, daß das Geld irgendwann mal wieder rein kommt, dafür haben die Griechen leider nicht die Kraft.

PS.: Die Griechen sind nicht die einzigen die das Problem haben, wir können nur hoffen, daß einiges von dem Geld über unseren Export wieder den weg nach good old Germany findet, so eine Art Schadensbegrenzung.
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Gruß Horst

. . . das Leben ist schön.
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