Lago Maggiore

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Moderator: Steve

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Themenstarter
UFi

Lago Maggiore

Beitrag von UFi »

Tja, da haben wir uns ein etwas längeres Wochenende vergnügt und es war ein Vergnügen allererster Sahne.
Hoch über'm See auf der italienischen Seite haben wir in Trarego in der Villa Morissolina Quartier bezogen. Ist trotz dem Begriff Villa aufgrund des Jahrgangs 61 eher eine einfache Bleibe, war die Verköstigung ein Genuss allererster Güte (müsst ihr mal googeln).
Es begann am Freitag mit einem 7-Gang-Menü welches die Dauer von 3 Stunden nicht untertraf. Ich könnte jetzt noch niederknien.
... ihr seht, ich befinde mich bereits im Alter oder Zustand wo man von den Touren berichtend beim lukullischen Genuss beginnt :mrgreen: .

Ok, nun zu den Strassen oder besser gesagt Strässchen. Zum Brennen sind die nur bedingt geeignet, einer ordentlichen Kurvenhatz steht allenfalls die teilweise knappe Breite der Strasse im Wege. Touristisch gesehen und zum Einbrennen ins Hirn aber gehören sie zur ersten Kategorie. Beginnend in Trarego kann man durch kleine Wege die Route Richtung Verbania im Süden des Sees beginnen. Dabei bietet sich einem immer wieder ein grandioser Blick auf den südlichen Teil des Lagos. Zum Lago d'Orta ist es dann zwar nicht so spannend, da es aber nur ein Katzensprung ist macht's auch nichts aus.
Von dort aus führt eine kaum beachtete Strasse ins Val Sesia nach Varallo, diese lässt das Herz bereits höher schlagen.

Von dort geht's dann zügig nach Borgosesia wo man sich dann Richtung Biella aufmacht. Ab dann wird's spannend. Über Pray nach Trivero, dort Richtung Bielmonte. Die Strasse schlängelt sich höher und höher und auf einmal bietet sich ein Anblick über die Po-Ebene bis hinüber zum ligurischen Gebirge, ein Wahnsinn.
Bielmonte ist ein kleines Skigebiet und die Strässe windet sich entlang der Berge bis nach Rosazza, was eigentlich die Endstation bedeutet.
Es bietet sich doch eine kleine Strasse an die sich in engsten Kehren, man muss Herr über die Fuhre sein sonst setzt man einmal zurück und ich sag das nicht einfach so, hoch in den Berg schraubt. Oben kommt ein schwarzes Loch von Tunnel in welchem nicht auf Anhieb klar ist, ist das gegenüberliegende Licht nun das Ende des Tunnels oder ein entgegenkommendes Auto. Die Strasse führt dann weiter zum Santuario Oropa, bei welchem die Kirche mal wieder bewissen hat, wie man mit Grössenwahn die Pilger ins hinterste Hinterland und denen dort das Geld aus den Taschen locken kann.
Das macht einem nicht nur die Kuppel des Klosters klar sondern auch der Busparkplatz. Von dort geht's dann zügig nach Biella hinunter.

In Biella wieder zurück Richtung Borgosesia über die SP200 und man schwingt im Takt mit umme 70 km/h von links nach rechts. Verkehr, was ist das?
Dort hält man sich dann Richtung Valduggia oder Gozzano, wird mit einem Kurvenswing belohnt und befindet sich dann am Ende wieder am Orta-See.
Hier herrscht etwas mehr Verkehr, wobei die meisten Verkehrsteilnehmer nur zwei Räder haben und sich gerne gebückt gegen Mekka verneigen. Wusste gar nicht, dass soviele Mohammedaner motorradfahren :mrgreen: .

Man entschleunigt sich dann wieder mit wunderschönen Aussichten entlang des östlichen Orta-Ufers Richtung Omegna und im weiteren Verlauf über Verbania und dem westlichen Ufer des Maggiores Richtung Pension. Da kann man den Enkeln noch von erzählen.

Wer jetzt aber meint die Kehren von Rosazza Richtung Oropa sind die engsten, der darf gerne mal vom Luganer See aus über Bissone und Arogno nach Lanzo fahren. Danach fällt einem nicht gleich wieder etwas ein. Es empfiehlt sich dann über Laino aus nach Porlezza am östlichen Zipfel des Luganer Sees zu fahren.

Danach ist dann der Comer See nicht mehr weit, wobei hier der Spass massiv nachlässt. Hier reiht sich Auto an Auto, überholen ist kaum möglich und wenn ja eigentlich nicht sinnvoll, weil ein paar Meter weiter das nächste Auto vor einem fährt. Auch die Strasse auf der Westseite des Comer Sees macht keinen Spass. Anfangs geht's nur durch Tunnels, wenigstens aber noch einigermassen zügig, ab Gravedona ist das aber endgültig gegessen und man frustet sich dann bis ans obere Ende des Sees. Dann quält man sich noch bis Chiavenna, nippt den letzten italienischen Espresso und fällt wieder zurück in das Wohlgefühl, die Entscheidung über diverse Routen Richtung Heimat zu haben.
In 90 von 100 Fällen ist es der Splügenpass. Allerdings macht er wenig Spass, wenn sich halb Nordeuropa südlich der Alpen befand. Zügig voran geht's dann kaum, nur die Landschaft macht die Fahrt einigermassen genüsslich.
Vielleicht wäre der Maloja- und Julier-Pass doch die bessere Entscheidung gewesen.
Oder der Maloja und Albula? Oder der Maloja und Flüela? Wer weiss?
Angekommen in Splügen reiht man sich in die Dosen ein und erinnert sich bei gemächlicher Fahrt mit den tausend Anderen an die vergangenen Tage.

Dietrich
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Re: Lago Maggiore

Beitrag von Dietrich »

Da bekomme ich textmengenmäßig ja richtig Konkurrenz, fein fein, du brauchst dich von meinem neuen Beitrag definitiv nicht angesprochen zu fühlen.

Gruß
Dietrich
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Hope
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Re: Lago Maggiore

Beitrag von Hope »

Ja Ufi, ne schöne Ecke, wir haben da von ´89 an 10 Jahre lang Urlaub gemacht, mit Boot und Kegel :mrgreen: die Gegend haben wir da nur mit dem Auto abgefahren aber das war auch ganz nett bei den Straßen und vorallem dem Panorama.

Wir waren auf dem Campingplatz in Fondotoce, ca. 10 km südlich von Verbania und haben von dort aus den ganzen See systematisch umrundet.

Die Täler der Schweiz, Valle Verzasca und Maggia sind auch sehr fahrens- und sehenswert. Ich hab schon wieder Pipi in den Augen :mrgreen:

Danke für den schönen Reisebericht :thumbup: :clap:
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Gruß Horst

. . . das Leben ist schön.
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